Allgemeine Information

Wasserburg Heidenreichstein  

Die Siedlung Heidenreichstein entstand wahrscheinlich mit der Gründung der Burg um 1160. Die Burg, eine Wasserburg, ist eine Gründung der Burggrafen Gars/Eggenburg. Der Name Heidenreichstein stammt von einem Burggrafen namens Heidenreich.

Auf dem Reichstag zu Eger setzte Kaiser Friedrich Barbarossa 1179 eine Grenzlinie zwischen Niederösterreich und Böhmen fest, die in großen Zügen der noch heute gültigen Grenze Niederösterreichs im Nordwesten folgt. Kirche Heidenreichstein

1205 wurde Heidenreichstein erstmalig urkundlich genannt. Bereits im Jahre 1369 wurde Heidenreichstein urkundlich als Markt mit Wappen und Siegel der Bürger von Heidenreichstein genannt. 1485 wurde Markgraf Leopold III heiliggesprochen. Er ist seit 1663 Landespatron Niederösterreichs, damals hieß es noch „Österreich ob und unter der Enns“. Das 15. Jahrhundert brachte zahlreiche Naturkatastrophen, Missernten und Hungersnot und schließlich sogar die Pest.

Während der Bauernaufstände 1525 desertierten zahlreiche Landsknechte aus Bayern nach Österreich. Deshalb wurde die Abhaltung von Kirchtagen und Jahrmärkten verboten, um eine Ausweitung der Aufstände zu verhindern. Krieg, Brand und oftmalige Verwüstung hatte Heidenreichstein in den Jahrhunderten bis hinauf in die Jahre des 30jährigen Krieges und der Franzosenkriege zu erdulden, Pranger jedoch konnte dies dem damaligen Markt keinen Abbruch tun.

Die Lage Heidenreichstein an der alten Reichsstraße nach Prag bedeutete Verbindung mit der damaligen Welt, Informationen über die Geschehnisse und Bindung mit dem Handel. So entwickelten sich hier schon im frühen 17. Jahrhundert Flachsspinnerei, Flachs- und Baumwollweberei. In den Jahren um 1880 begann eine große Umwandlung in der Struktur des Marktes. Es entstanden die ersten Betriebe, vor allem textil- und metallverarbeitende Unternehmen.

1932 wurde Heidenreichstein infolge seiner großen wirtschaftlichen Bedeutung zur Stadt erhoben. Das ehemalige Marktwappen, die Hl. Margaretha, wurde als Stadtwappen übernommen. Die Stadtfarben sind weiß-rot-grün.

Haus Stadtplatz 22Die Hochblüte Heidenreichsteins fand in den Nachkriegsjahren statt. Firmen wie die Eisert, Patria, Framsohn oder Gobl beherrschten den Arbeitsmarkt. Rund tausend Einpendler fanden ihren Arbeitsplatz in der damals reichen Industriestadt. Die Wirtschaftskrise der 1980er Jahre traf Heidenreichstein besonders hart. Viele Betriebe wurden geschlossen und demontiert. Der einst stolze Schornstein der Patria wurde gesprengt und auf dem Gelände eine Wohnsiedlung gebaut. Man setzte auf Fremdenverkehr. Doch auch das Konzept des sanften Tourismus schreitet äußert langsam voran. Heute wird die Region Waldviertel Nord beworben und der Tagestourismus bevorzugt behandelt.

Granitfindlinge Der erhoffte Aufschwung mit dem Beitritt Österreichs zur EU lässt nach wie vor auf sich warten. Auch die EU-Osterweiterung 2004 brachte nicht den ersehnten Erfolg. Zwar wurde die Region Waldviertel Nord werbemäßig mit der Region Südböhmen gekoppelt, doch beide Gebiete liegen zwar in der Mitte des Geschehens und doch im toten Winkel der infrastrukturellen Weiterentwicklung.

Heute wohnen 5146 Einwohner in Heidenreichstein auf einer Fläche von etwa 60 km² und ca. 560 Meter Seehöhe. Die umliegenden Katastralgemeinden Altmanns, Eberweis, Thaures, Dietweis, Motten, Klein Pertholz, Wielandsberg, Haslau, Wolfsegg, Guttenbrunn und Seyfrieds wurden Mitte der 1970er Jahre eingemeindet.

Die Stadt besitzt modern eingerichtete Schulen, eine Stadtbibliothek, ein Kultursaal im Volksheim, ein Pfarrzentrum, verschiedene Sport- und Freizeiteinrichtungen. Heidenreichstein ist durch die Fischzucht bekannt. Gefischt werden hauptsächlich die „Waldviertler Karpfen“, aber auch Hechte, Barsche und Forellen. Fischteich Weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist das alljährlich stattfindende Abfischfest am 26. Oktober am Bruneiteich in Altmanns.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Wasserburg, der Naturpark Heidenreichsteiner Moor, der Kulturpark mit dem Haus des Moores, die Galerie Zeh mit dem Franz Zeh Museum, der Skulpturenpark „Haupt-Platz“, das Heimatmuseum, der Ingeborg Bachmann-Park, der Hängende Stein, die Franz Geyer Gedächtnisstätte. Die Waldviertler Schmalspurbahn mit der Dampflok ist allemal eine Reise wert.

Traumhaft schön bietet sich das Gebiet in allen Jahreszeiten. Auf dem Hochplateau des Granit- und Gneishochlandes gelegen, bietet die Region eine landschaftliche Abwechslung von kleinen Bächen, zahlreichen Teichen, umgeben von dichten Nadelwäldern. Monumentale Gesteinsformationen, Granitblöcke und Wackelsteine, sogenannte Restlinge sind Erinnerungen an einen ehemaligen Meeresgrund. Sie geben dieser Landschaft das besondere Flair des Waldviertels.

Fischteich im Wald mit idyllischem Bankerl


Erleben Sie Idylle!


Heidenreichstein