Burg Heidenreichstein

WASSERBURG HEIDENREICHSTEIN

 

Burg

Die Burg Heidenreichstein ist als schönste Wasserburg Österreichs bekannt. Die ältesten Bauteile bilden einen unregelmäßigen viereckigen Hof. An der Westseite steht der mächtige Bergfried mit etwa vierzig Meter Höhe und vier Meter starken Mauern.

Der älteste Teil der Wasserburg wurde um 1160 errichtet. Bis heute wird die Burg über zwei Zugbrücken betreten. Auch die Inneneinrichtung ist einzigartig. Man findet neben einer tausend Jahre alten Tischplatte Truhen und erste Kästen aus der Gotik, Einrichtungsgegenstände aus der Renaissance und der Barockzeit. Dazu gehören Intarsienschränke und bis heute funktionierende Kachelöfen.

Für Heidenreichstein, Raabs und Litschau galt die Bezeichnung „Herrschaftsgut“ schon um die Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Herrschaftsrechte waren Gerichtsbarkeit und Vogtei, dazu kamen die Rechte auf Fischerei, Jagd, Wildbann und die Mühlrechte. Das Ungeld, eine von Rudolf IV, dem Stifter eingeführte Getränkesteuer, wurde teilweise der Bürgerschaft überlassen.

Mit der Burgfriedensverleihung war ein Asylrecht verbunden. Zum Recht des Freiherrenstandes gehörte es auch, Urkunden mit rotem Wachs zu versiegeln. Burgtor Im 16. und 17. Jahrhundert wurden mehrere Dörfer zu einer Herrschaft zusammengefasst. Zur Herrschaft Heidenreichstein gehörten z.B. die freieigenen Dörfer Zuggers und Rottachen, beide  befinden sich heute in Tschechien.

Im 16. und 17. Jahrhundert setzte ein starker Verfall der Burgen ein. Viele gingen an geistliche Grundherrschaften über oder wurden verlassen, weil sie als Wohnsitz zu unbequem waren oder weil man eine hohe Gült (Gebäudesteuer) zahlen musste.

Im 16. Jahrhundert hatten die Puchheimer mit ca. 4000 Untertanenhäusern die meisten Grundholden in den Herrschaftsgebieten im Gebiet zwischen Heidenreichstein und Raabs. Die Puchheimer erhielten die Gerichtsbarkeit mit Stock und Galgen. Niederösterreich wurde in 164 Herrschaften aufgeteilt, wovon Heidenreichstein eine der größeren war. Die Herrschaft Heidenreichstein erstreckte sich von den Wittingauer Teichen (Trebon) bis nach Thaya. 

Zugseile Im 17. Jahrhundert wechselte die Burg mehrmals ihre Besitzer. 1679 übernahm Maria Marchese degli Obizzi, geborene Gräfin Palffy ab Erd öd das Gut Heidenreichstein. Sie bestimmte, dass Heidenreichstein zu einem Familienkommiss, einem unteilbaren Familienbesitz für das Haus Palffy wurde. Im Jänner 1947 verstarb Ladislaus, der letzte Fürst der Palffy'schen Linie. Durch ein Freundschaftsvermächtnis ging der Besitz der Burg an Graf Rudolf van der Straten-Ponthoz über. Nach dessen Tod erbte die Burg und das Gut Heidenreichstein die zweitgeborene Tochter Josefine, verheiratet mit Christian Graf Kinsky von Vchinic und Tettau.

Seit 1945 ist die Burg im Besitz der Familie Kinsky. Der Forstbetrieb umfasst 2850 Hektar Wald, 170 Hektar Teichwirtschaft, 85 Hektar Landwirtschaftsfläche und 10 Hektar Fließgewässer.

In den 1980er Jahren wurden der Westturm der Burg und das Dach auf dem Wohntrakt der Burg renoviert, 1991 die Fassade der Burgeinfahrt und des Forstamtes erneuert. Im Jahre 2003 wurden die letzten Renovierungsarbeiten an der Hauptfassade durchgeführt.

Die Burg Heidenreichstein ist ständiger Wohnsitz der Familie Kinsky und Sitz der Verwaltung der Kinsky'schen Forst- und Teichwirtschaft. Im Jahr 2003 übernahm Sohn Peter den Gutsbetrieb, der aus Forstwirtschaft, Teichwirtschaft, Jagdbetrieb, Landwirtschaftsfläche und Burgmuseum besteht.

Burg Das aktuelle Führungsprogramm finden Sie unter folgendem Link: www.kinsky-heidenreichstein.at
+43 2862 52268
Schremser Straße 1
3860 Heidenreichstein